Der professionelle Pokerspieler und Sportwettenberater Cory Zeidman hat am Mittwoch vor einem Bundesgericht in New York seine Schuld eingestanden, Klienten seines Sportwettenunternehmens betrogen zu haben.

Die Bundesanwaltschaft behauptete, der Inhaber des World Series of Poker-Armbands und seine Mitangeklagten hätten Kunden mit dem Vorwand, sie verfügten über Insiderinformationen, dazu verleitet, für Wetttipps zu bezahlen, „und das nur, um ihnen dann Unwahrheiten aufzutischen und ihnen Millionen von ihren Ersparnissen und Rentenfonds zu stehlen.“

Der 61-jährige Zeidman aus Boca Raton, Florida, hat in seiner 25-jährigen Pokerkarriere insgesamt fast 700.000 US-Dollar an Turniergewinnen angehäuft. Seinen WSOP-Titel holte er sich 2012 im 7-Card-Stud. Zuvor war er für seine als langsam rollend geltende Jennifer Harman bekannt, als er beim WSOP-Hauptevent 2005 einen Straight Flush gegen ihr Full House hatte.

Plan brachte 25 Mio. $ ein

Zwischen 2004 und 2020 versorgte Zeidmans Bande Glücksspieler mit „exklusiven Informationen“ über Spielerverletzungen, „korrupte Schiedsrichter“ und „manipulierte“ Sportereignisse – Behauptungen, die laut Staatsanwaltschaft unwahr sind. Die Organisation bewarb ihre Dienste im nationalen Radio unter falschen Namen wie „Gordon Howard Global“ und „Ray Palmer Group“.

Als Spieler sich an die Organisation wandten, um möglicherweise in das System zu investieren, wurden sie darüber informiert, dass sie Verletzungsupdates von Ärzten erhielt und dass Fernsehmanager Einblicke in die angeblich manipulierten Ergebnisse von Spielen gaben. Die Staatsanwälte erklärten, dass Sportwetten dadurch zu einem „risikoarmen oder risikolosen Unterfangen“ würden.

Den Gerichtsangaben zufolge haben Zeidman und seine Mitangeklagten von ihren Klienten „exorbitante“ Beträge in Höhe von rund 25 Millionen Dollar eingefordert, im Austausch für Informationen, die „entweder erfunden oder durch eine Online-Suche zusammengetragen“ waren.

Kurz nach seiner Festnahme im Jahr 2022 informierte Zeidman PokerNews über seinen Plan, auf nicht schuldig zu plädieren, und berief sich dabei auf Nietzsche (die letzte Zuflucht eines Schurken?), um seine Unschuld zu beteuern.

„Um es mit Nietzsches Worten auszudrücken: ‚Alles, was der Staat sagt, ist Lüge, und alles, was er hat, hat er gestohlen‘“, verkündete er.

Die Opfer sind unterschiedlich

Es war jedoch Zeidman, der sich des Betrugs und Diebstahls schuldig gemacht hatte, wie seine Opfer aussagten, die seinen Plan dem Heimatschutzministerium meldeten. Dies steht im Widerspruch zu seiner Selbstbeschreibung als „eine Person mit dem höchsten Maß an Moral und Integrität“ in seinem PokerNews-Kommentar.

„Sportwetter haben Cory Zeidmans Rat eingeholt, bevor sie ihr Geld verspielten – aber es war Zeidman selbst, der mit seinen betrügerischen Praktiken, dreisten Lügen und aggressiven Taktiken, mit denen er ahnungslose Kunden ausnutzte, den großen Gewinn erzielte“, sagte Sonderagent Charles Walker vom Heimatschutzministerium in New York in einer Erklärung.

Zeidman gab die Verschwörung zur Durchführung eines Post- und Überweisungsbetrugs zu; ihm droht eine mögliche Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis.