Regionale Casinos sehen sich mit einem „langsamen Rückgang“ der Brutto-Gaming-Einnahmen (GGR) konfrontiert, wie es der Deutsche-Bank-Analyst Carlo Santarelli bezeichnet. Dies legt die Vermutung nahe, dass der Großteil des Wachstums der Gruppe auf neue Standorte zurückzuführen ist und nicht auf Umsatzsteigerungen in den bestehenden Filialen.

Nachdem das schlechte Wetter im Januar Besucher abschreckte, spekulierten Analysten und Investoren, dass das laufende Quartal vielleicht bessere Ergebnisse für den Bruttogewinn der regionalen Casinos bringen könnte. Santarelli warnte jedoch, dass sich diese Erwartung möglicherweise nicht bewahrheitet.

„Wenn wir auf das 2. Quartal 2024 und die darauffolgenden Monate blicken, glauben wir, dass die Annahme, dass sich einfachere Vergleiche in einer verbesserten Kadenz (Wachstum) des GGR niederschlagen werden, wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad fehlgeleitet ist“, bemerkte der Analyst. „Obwohl sich die Vergleiche im 2. Quartal 2024 entspannen werden, erwarten wir nicht unbedingt eine Rückkehr zum Wachstum und modellieren dies auch nicht, da wir zwar moderatere Rückgänge, aber immer noch negative Vergleiche sehen.“

Obwohl auf dem Las Vegas Strip weiterhin viel los ist, deuten Anzeichen darauf hin, dass erhöhte Zinssätze, anhaltende Inflation und verschiedene makroökonomische Herausforderungen bestimmte Glücksspieleinrichtungen im Mittleren Westen und im Süden beeinträchtigen. Ebenso verzeichneten sechs der neun Casinos in Atlantic City, New Jersey, im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang, da immer mehr Einheimische auf iGaming umstiegen.

Bestimmte regionale Casino-Zahlen scheinen irreführend

Unter den Bundesstaaten mit Glücksspieleinrichtungen, die als regionale Casinos eingestuft werden, verzeichnete dieses Jahr nur Colorado ein Wachstum des Bruttoumsatzes, während weitere zehn Bundesstaaten Rückgänge von 2 % oder mehr hinnehmen mussten.

In Michigan waren die Zahlen für März schlecht und verzeichneten einen Rückgang von 1,6 Prozent. Man geht davon aus, dass das Wachstum in Illinois durch die Eröffnung neuer Standorte wie die temporären Casinos von Bally‘s (NYSE: BALY) und Full House Resorts‘ (NASDAQ: FLL) befeuert wurde, da die Umsätze in den Filialen dieses Bundesstaates um 6,7 Prozent zurückgingen.

Die Beiträge von Ballys temporärem Casino in Chicago sind umstritten, da Daten des Illinois Gaming Board (IGB) zeigen, dass die Einrichtung beim Bruttogewinn im März nur zwei andere Casinos im Staat übertraf.

„Obwohl GGR Anleger oft in die Irre führen und ihnen ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln kann, glauben wir nicht, dass sich die Werbestrategien im 1. Quartal 2024 wesentlich geändert haben“, fügte Santarelli hinzu. „Wir sehen weiterhin, dass bestimmte Betreiber in bestimmten Regionen etwas werblich agieren, obwohl sich das Verhalten im Großen und Ganzen auf Quartalsbasis nicht ändert.“

Aktien regionaler Casinos zu bevorzugen

Santarelli gab an, dass er unter den regionalen Casino-Aktien Boyd Gaming (NYSE: BYD), Golden Entertainment (NASDAQ: GDEN) und Red Rock Resorts (NASDAQ: RRR) bevorzugt. Alle drei haben eines gemeinsam: Sie sind stark auf dem lokalen Markt in Las Vegas vertreten.

Von diesen dreien betreibt nur Boyd Glücksspieleinrichtungen außerhalb des Las Vegas Valley. Das Unternehmen ist der größte Betreiber in der Innenstadt von Las Vegas und verfügt über mehrere günstige Katalysatoren.

„Wir glauben, dass die Kaufstimmung und damit die Bewertungen wahrscheinlich ein günstiges Risiko-Ertrags-Verhältnis für mehrere Namen mit sich bringen. Unter den rein regionalen/mit dem Auto erreichbaren Betreibern gefällt uns BYD weiterhin gut, da 1) die Bilanz und Kapitalrendite gesund sind, 2) die Präsenz in den LV-Gemeindebetrieben, 3) das Wachstum im LV-Downtown-Segment, 4) der FanDuel-Beteiligung und 5) die breitere Wahlfreiheit und Flexibilität, um das Wachstum durch Kapitalrenditen voranzutreiben“, schloss Santarelli.